Knoblauchsrauke. Foto: Chris Zwick, CC BY-SA 4.0Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) gehört im Anschluss an den Bärlauch zu den ersten Wildkräutern, die im Frühling sprießen. Mit ihrem milden Knoblaucharoma ist sie eine vielseitige Wildpflanze für Küche und Hausapotheke. Traditionell wurde sie als Heil- und Würzkraut genutzt und bereicherte Gerichte schon lange, bevor der Kulturknoblauch verbreitet war. Heute erlebt sie als unkompliziertes Wildgemüse eine Renaissance.
Sie ist häufig zu finden, einfach zu bestimmen und daher ideal für den Einstieg ins Wildkräutersammeln.
Inhalt
Erkennung
Historische Darstellung des Knoblauchsrauke aus dem 19. Jahrhundert. Bild: Amédée Masclef, Public domainKnoblauchsrauke wächst 20 bis 100 cm hoch, aufrecht mit leicht kantigem Stängel. Die unteren Blätter sind nierenförmig, die oberen herzförmig und grob gezähnt. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, verströmen sie einen charakteristischen Knoblauchgeruch. Im Frühling erscheinen kleine, weiße Kreuzblüten in lockeren Trauben.
Nutzung
Alle Pflanzenteile der Knoblauchsrauke sind essbar:
- Blätter: Mild-knoblauchartig, ideal für Pesto, Wildkräutersalate, Quark, oder Sandwiches.
Sammelzeit: März bis Juli - Blüten: Zart scharf, perfekt als Dekoration
Sammelzeit: April bis Juni - Samen: Würzig, mit senfartigem Aroma, als Topping für Salate
Sammelzeit: Juli bis Oktober - Wurzel: Scharf wie Rettich, eignet sich zum Reiben über Kartoffeln oder in Dips
Sammelzeit: Frühjahr und Herbst
Am besten roh genießen! Erhitzt verflüchtigt der pfeffrig-knoblauchartige Geschmack.
Hinweis:
Die Knoblauchsrauke enthält geringe Mengen an Senfölglykosiden.
Beim Verzehr größerer Mengen kann es in Einzelfällen zu Magenreizungen oder Unverträglichkeiten kommen. In Samen und Wurzeln ist die Konzentration stärker als in den Blättern.
Steckbrief
Eigenschaft | Beschreibung |
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Botanischer Name | Alliaria petiolata |
Familie | Kreuzblütler (Brassicaceae) |
Synonyme | Lauchhedderich, Knoblauchskraut, Sommerknoblauch, Lauchkraut, Knoblauchhederich |
Verbreitung | Europa, Westasien |
Lebensraum | Feuchte, schattige Laubwälder, Auen |
Blütenzeit | April bis Juni |
Blütenfarbe | Weiß |
Wuchshöhe | 30–100 cm |
Lebensdauer | Zweijährig |
Verwendung | Küche, Naturheilkunde |
Heilwirkungen | Antimikrobiell, entzündungshemmend, verdauungsfördernd |
Medizinische Anwendungen | Bei Atemwegserkrankungen, Verdauungsproblemen, Insektenstichen, Wundbehandlung |
Inhaltsstoffe | Saponine, Senfölglykoside, Vitamin C, Vitamin A |
Essbar | Blätter, Blüten, Samen, Wurzel |
Kulturelle Bedeutung | Traditionelles Frühlingskraut in Europa, in der Volksmedizin verwendet |
Ökologische Bedeutung | Nahrungsquelle für frühe Insekten wie Wildbienen und Schmetterlingsraupen (z. B. Aurorafalter). Zeigerpflanze für nährstoffreiche Böden |
Besonderheit | Verströmt beim Zerreiben Knoblauchduft |
Fußnoten und Weiterführendes