Vorstellung der Sessions, Open Space, agile.ruhr 19
Vorstellung der Sessions, Open Space, agile.ruhr 19

Am Wochenende vom 06. und 07. April 2019 fand die diesjährige agile.ruhr, das Zusammenkommen zu Agile, Lean und Arbeit auf Augenhöhe im Ruhrgebiet statt.

Das gut besuchte Event brachte 180 Menschen am Samstag und 140 am Sonntag zusammen, ich war an beiden Tagen mit dabei und zwar das dritte Mal in Folge, das bedeutet ein Hattrick!

Reinblau war auch das dritte Mal in Folge als Sponsor mit dabei, auch ein Hattrick!

Nicht nur wegen dem “Alle guten Dinge sind drei” Ding und weil es sich ein wenig wie ein Familientreffen angefühlt hat, ein kleiner Bericht über ein, in meinen Augen durchaus gelungenes agile.ruhr Camp 2019 mit vielen tollen Sessions und Augenblicken.

Tag 1

Holacracy

Nils Tißen eröffnete mit einem kleine Impuls zur Holacracy (ein Betriebssystem für Organisationen bzw. Struktur für selbstorganisierte Teams)1 Praxis bei Me & Company. Die Firma verwendet seit 2015 Holacracy2 und nennt seine angepasste Variante MeCracy.

Noch während des Impulvortrags folgte ich dem Gesetz der zwei Füße

Agile Lernumgebungen gestalten

Anna-Lena Paignigiannes berichtete über ihre Erfahrungen als Lehrerin in der Erwachsenenbildung mit Kanban und agilen Methoden in die Schule3.

Personal Maps

Im zweiten Sessionslot habe ich eine Einsteigersession zu Personal Maps gegeben, Personal Maps – Warum, Was und wie?:

Personal Maps Session auf der agile.ruhr 2019 mit Florian Latzel, Foto Daniel Bär CC-BY-SA 4.0

In dieser Session habe ich von der Essenz einer Handvoll Personal Maps Worksshops, die ich selbst facilitiert habe, berichtet und meine Erfahrung mit diesem Tool aus dem Management 3.0 Werkzeugkasten geteilt.

Eigentlich habe ich einen kleinen Praxisteil vorgesehen4, der Weg ging dann aufgrund des Momentum aber in Richtung Fragerunde und lebhafte Diskussion.

An dieser Stelle einen riesengroßen Dank an alle Teilgeber dieser Session, für das Feedback und die Impulse, ich habe sehr viele Anregungen von euch mitgenommen!

#agileruhr19 @fl3a Thnx! Guter Input!5

Spannende Session von @fl3a zum Thema #PersonalMaps. Wenn man direkt in der 2. Session über sein Problem klar wird und die Lösung bekommt. Danke Florian & #agileruhr196

Auch eine ne gute Session. Hat mich bewegt und zum nachdenken gebracht. Danke @fl3a ! Ich denke ich werde es mit dem neuen Team probieren! Ich glaube es wieder cool auf der #agileruhr19 !7

New Work meets Agilität

Lisa von flowedoo startete mit mit der Frage8:

Kann agiles Arbeiten ein Mittel sein, um eine Kultur der Arbeit zu erschaffen, in der mehr Menschen das tun können, was sie wirklich, wirklich wollen?

Dann gab es einen kleinen Mini-Impuls zu New Work und der Arbeit des Sozialphilosophen Frithjof Bergmann9 10, weiter mit dem Teilen von Beobachtungen hin zu einem regen Austausch.

Agiles Unternehmen

Irgendwie bin ich dann nach einer Pause in einer angeregten Runde über Agiles Unternehmen - Wertschätzung, Sinn Kommunikation im Raum Weltraumsofa gelandet.

Hier kam auch der Impuls zu Pinakarri11, dazu aber unten mehr…

Wie kann Agilität/New Work Diverität fördern?

Gabi von genderworks12 lud zur Diskussion Wie kann Agilität/New Work Diverität fördern kann ein.

Arten von Diversity: Geschlecht, Lebensalter, Migrationsgeschichte, Behinderung, Religion / Glaube und Sexuelle Orientierung

…und die Norm(alität), männlich, weiß, deutsch, mittleren Alters, höher gebildet… .

#playhard

Als letzte Session des ersten Tags, #playhard mit Stefan Doll, der ein paar Spiele im Gepäck hatte:

  • Ubongo Flow Game
  • Lucky Lachs
  • Draw Toast
  • Moving Motivator

Hier ein paar Eindrücke von Lucky Lachs, einem Spiel, das sich gut für den Einsatz nach der Mittagspause eignet, da es sehr viel Energie freisetzt:

Lucky Lachs in Aktion, Fotos © Stefan Doll, Quelle https://twitter.com/GenuineAgile/status/1114571062564544517

Tag 2

An Tag zwei gabe es positiverweise viele Themen, die in meinen Augen recht entwicklungslastig waren.

Technische Schulden & Bugs

So startete auch ich meinen Tag mit einer Diskussion über Technische Schulden & Bugs.

Interview

Nach einem späten Frühstück (oder sehr frühen Mittagsessen) habe ich auf der Dachterasse vom Unperfekthaus die Sonne genossen und mich mit Thimm von NEW WORK SOLUTIONS GmbH über meine Personal Maps Session am Vortag unterhalten.

Thimm Spitzer und Florian Latzel zu Personal Maps, © NEW WORK SOLUTIONS GmbH, Mario A. Brückner

Hier der dazugehörigen Blogpost und das Video auf Youtube(Mama, ich bin im Fernsehen).

Wurzeln der Agilität

Eine Zeitreise mit Özgür Ergel zu dem, was wir heute als Agilität kennen. Das ganze bekam den Untertitel Homo Homini Giraffe, Der produzierende Mensch ist ein Sozialwesen.

Die Wurzeln der Agilit mit Özgür
Die Wurzel der Agilität, eine Zeitreise mit Özgür Ergel

Ein paar Stationen mit Einfluss auf die Agilität, die für mich weniger offensichtlich waren:

  • 1848, Das Kommunistische Manifest
  • 1950, Peter Drucker (Menschenbild, Selbstorganisation, Wissensarbeiter)
  • 1960, Niklas Luhmann (Soziokybernetik, Systemtheorie)
  • 1981, HTTP (Internet weltweit)
  • 1996, Entdeckung der Spiegelneuronen

Der Product Owner in den Scrum Events

Tim und Oli haben ein interessantes Format genutzt in dem sie die folgenden Punkte durch die Schwarminteligenz der Teilnehmer für alle Scrum Events befüllen ließen13:

>Tim Klein und Oli Winter, Der Product Owner in den Scrum Events, agile.ruhr 19
Tim Klein und Oli Winter, Der Product Owner in den Scrum Events, agile.ruhr 19
  • Lead
  • Häufigkeit und Dauer
  • Teilnehmer
  • Input für Event
  • Fragen, die beantwortet werden sollten
  • Output des Events

Schönes Format!

@produktwerkCGN und @oliwin halten die PO-Fahne hoch und bieten wieder spannende Sessions an. #AgileRuhr1914

Dragon Dreaming

Thomas Baliktzki-Schulze zu Dragon Dreaming15 16, Pinakari und charismatischer Kommunikation, einem Projektmanagement-Ansatz, der häufig für gemeinützige und nachhaltige Projekte verwendet wird.

Der Pinakarri Moment

Flipchart: Dragon Dreaming, der kleine Pinakarri Moment
"Flipchart: Dragon Dreaming, der kleine Pinakarri Moment

Oft wird mit einem Pinakarri - Moment gearbeitet, bei dem ausgelöst durch ein Gruppenmitglied ein bis zwei Minuten Ruhezeit gehalten werden, um die letzte Aussage oder einen Streitpunkt setzen zu lassen. […] Durch diese Pause werden die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wieder klarer wahrgenommen und können später kommuniziert werden. Um offen über die eigenen Träume und Bedürfnisse sprechen zu können, braucht es Vertrauen. Darauf aufbauend entwickelt sich die charismatische Kommunikation. 11

Charismatische Kommunikation

Als Partnerübung:

  1. Überlege dir ein persönlich wichtiges Thema oder Projekt.
  2. Begeistere Deinen Partner davon.
  3. Nimm Dir einen Moment Zeit, mache die Schritte der Charismatischen Kommunikation. Nun lasse das Projekt, das durch Dich in die Welt kommen will, duch Dich sprechen.
  • Der Partner: 100% Zuhören, 100% Beobachter(Stimme, Haltung, Werte, Wirkung)
  • Rollenwechsel + Reflexion

Danke!!!

Danke an allen Teilgebern der diesjährigen agile.ruhr, ohne euch gäbe es diesen Event gar nicht, Danke für Sessions, Impulse, Austausch, Diskussionen und Diskurse!

Danke an Daniel Bär für die Mitfahrgelegenheit. Das waren >3 Stunden mit angeregten Unterhaltungen, danke für die gute Zeit, schön dich mal besser kennengelernt zu haben, obwohl eigenlich genug Verbindungen (Job, Scrumtische, Stadt, Stadtteil, …) da waren! Danke auch für das nette Foto von mir in Aktion und die Erlaubnis zur freien Nutzung!

Last but not least: Danke an Berthold, Jörg und Markus für den Rahmen, den wir zwar gefüllt haben aber ohne den es das alles gar nicht möglich gewesen wäre!

Feedback

Hier nochmal mein Feedback17, das ich hier etwas präzisieren und direkt Ideen zur Verbesserung mit einstreuen möchte.

Nehme viel Energie und Impulse mit

…ich glaube, dazu muss ich nichts sagen, oder?! Ich war noch am Montag total gepushed.

Vorstellungsrunde

  • zu lang
  • danach Tief
  • fehlende Energie
  • FOMO -> Zeit 1 Session

Ich fand die Vorstellungsrunde ala 3 Hashtags für 180 Menschen zu lang und vor allem viel zu langatmig. Abgesehen davon, dass jeder was sagt, kann ich der Methode nicht viel zuerkennen. Die ersten Hashtags, Namen und Geschichter habe ich nach 5-10 Personen wieder vergessen, für ein Kennenlernen IMHO nicht geignet.

Bei mir konnte ich danach ein Tief wahrnehmen, auf die Anliegen (aka Session Vorstellungen) konnte ich mich dann kaum noch konzentrieren.

Ich finde das Outcome für solch eine Investition an Zeit und Energie stehen in keinen Verhältnis. Ich denke, dass man stattdessen eine (Achtung FOMO) Session mehr untergebracht bekommen könnte.

Meiner Meinung nach gibt es eine Menge geeignetere Methoden, um bei solch einer Veranstaltung in den Tag zu starten. Die wichtigsten Punkte um dies zu erreichen sind:

  • Jeder redet mindestens einmal
  • Mit Anderen in Austausch kommen
  • Energetisieren

Hierbei fallen mir z.B. Impromptu-Networking18 oder z.B. 1-2-3-4 Alle19 aus den Liberating Structures20 ein, aber da gibt es bestimmt noch mehr Methoden, auch außerhalb der LS20.

Name, Twitter-Account, Hashtags, ggf. Foto könnte man in einer Tabelle sammeln…

Open Space komplett erklären

Ich glaube, dass das mantraartige Wiederholen der Open Space-Regeln, Phänomene und des einen Gesetzes dabei hilft, dieses Format wirklich zu verstehen um es dann mit Leben füllen zu können.

Gerade für Teilnehmer, die das erste Mal bei einem BarCamp oder Open Space sind, halte ich diese Einführung für besonders wichtig und ich sehe dies bestätigt, wenn beim Feedback die nicht vorhandene Pause auftaucht.

Ich denke, dies dient gut als Leitplanke für eine Veranstaltung, die eben auf dieser Struktur aufsetzt. Ich würde mir eine Open Space Facilitierung wünschen!